Verpflegung

20 Badewannen Tomatensauce sind es, die für einmal Tomaten-Spaghetti kochen im mova benötigt werden. Das entspricht 5’000 Litern Sauce. 

Nicht nur Tomatensauce braucht es in unglaublichen Mengen. Mehr als 30’000 Pfadis zu ernähren ist logistisch gesehen eine grosse Herausforderung. Trotzdem haben wir Pfadis auch bezüglich Umweltfreundlichkeit hohe Ansprüche an die Lagerverpflegung. 

Die Verpflegung ist aus Umweltsicht hoch relevant. Die Emissionen, die durch die Verpflegung verursacht werden, machen 2/3 der CO2-Bilanz aus. Die Auswirkungen werden weniger im Goms selber verursacht, sondern vielmehr in der Lieferkette der verwendeten Produkte. Aus Klimasicht ist die Sache klar: Pflanzliche Produkte sind in den allermeisten Fällen ökologischer als tierische Produkte. Es muss nicht gleich ein Vegi-Lager sein. Aber die Erfahrung zeigt: Mit ein bisschen Kreativität ist es sehr gut möglich, auch ohne tierische Lebensmittel wie Fleisch- und Milch-Produkte, eine Bande Pfadis zufrieden und satt zu bekommen. Lebensmittel, die produziert und nicht gegessen werden, verursachen Umweltauswirkungen für genau gar Nichts. Wir setzen darum alles daran, gemeinsam Food Waste zu vermeiden.  

Für uns Pfadis ist selbstverständlich, dass Jugendliche und junge Erwachsene während eines Lagers für die Verpflegung der ganzen Gruppen verantwortlich sind. Von klein auf setzen wir uns mit Lebensmitteln als Ressorcen auseinander und lernen in Spielen, woher welche Lebensmittel kommen, unter welchen Bedingungen sie angebaut oder gelagert werden und welche Auswirkungen Naturkatastrophen auf unsere Nahrungsmittelverfügbarkeit haben. Dabei setzen wir uns auch mit Lebensmittelhygiene in der Natur, Verpackungen, Food Waste und Restenverwertungsmöglichkeiten oder dem Trennen und Kompostieren von Abfällen auseinander. 

Kinder und Jugendliche übernehmen früh Verantwortung in den Lagerküchen und planen und kochen eigene Menüs. Dadurch, dass das Essen nicht einfach von den Eltern auf den Tisch serviert wird, fördert die Pfadi einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Dazu kommen tägliche Herausforderungen wie das Kochen mit Gas oder über dem Feuer, knappes Budget oder die Suche nach Kühlmöglichkeiten ohne Strom. 

Auch im mova gibt es im Zusammenhang mit der Verpflegung viele Herausforderungen. Das mova bietet aber auch die Möglichkeit, viele Menschen inner- und ausserhalb der Pfadi für Themen im Zusammenhang mit Ernährung zu sensibilisieren. Die folgenden Massnahmen werden zur Förderung der nachhaltigen Verpflegung im mova umgesetzt: 

  • Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung: alle Menüs sind in einer vegetarischen Variante verfügbar und diese ist jeweils Standard. Vegane Ersatzprodukte sind im mova-Store erhältlich. Einheiten und alle Interessierten werden mit mmhmova-Videos zum Kochen von vegetarischen Menüs motiviert. 
  • Massnahmen zur Vermeidung von Food Waste: Lange haltbare Lebensmittel, welche die Verteilzentrale oder den migrova-Store nicht verlassen haben, können an die Migros zurückgegeben werden. Verderbliche Lebensmittel, die im Store oder bei der Verteilzentrale bleiben, werden in der Roverküche verwertet. Bei allen Beizen und Restaurants werden Konzepte zur Vermeidung von Food Waste angewendet. 
  • Zusammenarbeit mit Migros: Wir sind sehr froh, dass wir mit der Migros als Verpflegungspartnerin zusammenarbeiten können, da bei der Migros auch die Produktion von Standard- und teilweise auch Billiglinien unter strengen Richtlinen erfolgt. So hat zum Beispiel alle in der Migros erhältliche Milch, inkl. M-Budget-Milch mindestens das Label „IP-Suisse Wiesenmilch“. Im mova-Sortiment befinden sich, wo möglich, Schweizer Produkte. 
  • Das mova inspiriert und sensibilisiert die Küchenteams der Einheiten zur Förderung eines bewussten Umgangs mit Lebensmitteln und Tipps für Vermeidung von Food Waste. 
  • Die Teilnehmenden erleben das Thema Verpflegung auch im Programm: Es gibt Aktivitäten zum Thema Verpflegung, insbesondere zur Herkunft und Produktion von Lebensmitteln. 

Einheiten, Teilnehmende, Küchenteams, Rover und Besuchende haben die Möglichkeit, zu einer nachhaltigen Verpflegung im mova beizutragen. 

Alle Beteiligten haben die Möglichkeit, pflanzenbasierte Ernährung im mova zu fördern

  • Alle können mitmachen: Wählt bewusst pflanzliche, saisonale und regionale Produkte in Beizen, Cafés, Restaurants oder beim Kiosk. 
  • Noch nicht so bekannt mit Fleischersatz-produkten? Das mova bietet eine tolle Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren, wie z.B. ein Vegi-Plätzli. 
  • Einheiten hatten die Wahl zwischen verschiedenen Menüs. Dabei wurden alle Menüs als Standard vegetarisch angeboten. Bei einem Menü pro Tag bestand die Option zusätzlich gegen Aufpreis Fleisch zu bestellen. 

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Einheiten können verschiedene Massnahmen an Pfadis, Wölfe und Pios weitervermitteln

So werden auch die Teilnehmenden für die Relevanz von Verpflegung und Food Waste sensibilisiert. 

  • Lebensmittel, ihre Produktion und Lieferkette sowie der Umgang damit, eignen sich sehr für eine spielerische Auseinandersetzung in verschiedenen Aktivitäten. 
  • Mit spontanen Kurz-Spielen oder lustigen Inputs vor dem Essen-Schöpfen werden die Teilnehmenden auf die Relevanz verschiedener Verpflegungsthemen aufmerksam gemacht. 
  • Das mova kommuniziert seine Umwelt-Bemühungen und Einheiten können diese mit ihren Teilnehmenden teilen. 
  • Die Teilnehmenden werden dazu motiviert, selbst einen Teil zur Vermeidung von Food Waste beizutragen, unter anderem mit den folgenden Tipps:
    • Lieber wenig schöpfen und dafür noch ein zweites Mal Essen holen. 
    • Früchte und Gemüse sind auch noch essbar, wenn sie aussen nicht mehr wunderschön aussehen, angemantschte Stellen können weggeschnitten werden. 
    • Zwischen den Mahlzeiten nicht zu viele Snacks essen, so dass bei Zmittag und Znacht weniger Resten übrig bleiben 

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So tragen Küchenteams zur Reduktion von Food Waste im mova bei

  • Die Küchenteams können direkt bei der Essensabgabestelle reagieren und verschlossene Verpackungen zurücklassen. Ungeöffnete Lebensmittel können mit anderen Einheiten getauscht werden. 
  • Einheiten werden dazu inspiriert, aus Resten kreative neue Menüs zu kochen. 
  • Beim Kochen das ganze Gemüse nutzen (häufig können Schale, Strunk oder Kerne mitgegessen werden). 
  • Früchte und Gemüse getrennt voneinander aufbewahren, dann bleiben sie länger frisch. 
  • Dem Hunger der TN entsprechend kochen. 
  • Beim Einkauf im migrova-Store darauf achten, pflanzliche und saisonale Produkte zu kaufen. Eine Einkaufsliste hilft, unnötige Spontankäufe zu vermeiden. 
  • Am Ende des Lagers übriggebliebenes Essen verteilen. 
  • Andere Einheiten zum Essen einladen, wenn sie zu viel gekocht haben.  

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