Bodenschutz im mova

Unsere Zeltstadt wird während dem mova die zweitgrösste Stadt im Wallis sein. Damit der Boden im Goms möglichst keinen Schaden nimmt, ist Bodenschutz im mova ein besonders wichtiges Thema. Im Video werden einige Gefahren angedeutet. Die präsentierten Lösungsansätze sind mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Wir haben mit Aqua, der Bodenschutz-Verantwortlichen vom Bereich Umwelt, über den Bodenschutz im mova gesprochen.

Unsere Zeltstadt wird während dem mova die zweitgrösste Stadt im Wallis sein. Damit der Boden im Goms möglichst keinen Schaden nimmt, ist Bodenschutz im mova ein besonders wichtiges Thema.

Die lokalen Bewirtschafter sind auf einen gesunden Boden angewiesen. Wir wollen die Lagerplatzflächen so zurückgeben, wie wir sie angetroffen haben. Für den Aufbau unserer mova-Stadt, brauchen wir aber zum Beispiel auch grosse Fahrzeuge. Wenn wir mit den schweren Maschinen quer über das Feld fahren, können langfristige Schäden im Boden entstehen. Wird der Boden tiefgründig verdichtet, ist die Fruchtbarkeit des Bodens für viele Jahre beeinträchtigt. Mit unserem Bodenschutzkonzept stellen wir sicher, dass die Qualität des Bodens erhalten wird und es zu keinen langfristigen Schäden kommt.

Was ist denn die grösste Gefahr für den Boden?

Wenn es viel regnet und der Boden durchnässt ist, können viel schneller grosse Schäden entstehen. Bei trockenen Verhältnissen und bei intakter Grasfläche hält der Boden grösseren Belastungen stand. Viele der grossen Baumaschinen, welche von der Logistik eingesetzt werden, verursachen bei trockenen Verhältnissen keine tiefgründige Bodenverdichtung, während bei nassem Boden grosse Schäden entstehen. Sind Regenperioden angesagt, braucht es somit einiges an Flexibilität im Auf- und Abbau. Während dem Lager müssen dann zum Beispiel zusätzlich Bodenplatten ausgelegt werden.

Im Video sehen wir, wie eine Pfadfinderin auf Schalltafeln Velo fährt. Die Einheiten dürfen doch sogar Velos mit ins Wallis nehmen. Wann wird das Velofahren im mova denn nun zum Problem?

Das Velo im Video ist ein Symbol für alle Arten von Transport und Bewegung über den Lagerplatz. Es ist klar, dass ein Velo weniger Schäden anrichtet als ein grosses Baufahrzeug. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, auch zu Fuss oder mit dem Velo immer auf den bezeichneten Wegen zu bleiben.

Das macht Sinn! Aber mal ehrlich, ganz genauso wie vorher wird der Platz nach uns nicht aussehen, 30‘000 Personen hinterlassen doch Spuren. Das ist unumgänglich, nicht?

Während einem Lager ist es normal, dass das Gras auf gewissen Flächen verschwindet und unter Zelten faulig wird. Solange aber die Wurzeln intakt bleiben, erholen sich solche Flächen nach dem Lager sehr schnell wieder. Wo Schlammschlachten stattfinden oder der Boden umgegraben wird, dauert es viel länger, bis wieder grüne Wiese wächst.

 

Da ist diese Szene mit der Schaufel im Video. Wenn es wirklich zwei Wochen regnet, dürfen wir dann auch keine Zeltgraben graben?

Wir sind dabei, klare Regeln für alle zu erarbeiten, wie und wo Feuerstellen, Zeltgraben und Löcher für Mästen gebuddelt werden dürfen. Sickergruben für Abwaschwasser oder Essensreste dürfen keine erstellt werden. Es gibt Sammelstellen für Abwasser und Kompost.

Im Video war auch eine Flasche mit Chemikalien zu sehen. Dass wir keine Giftstoffe verschütten, sollte doch klar sein…

Nicht nur Chemikalien mit Giftzeichen belasten den Boden. Auch andere unnatürliche Stoffe wie Shampoo, Sonnencreme oder Abwaschmittel sind schädlich für den Boden und die Bodenlebewesen. Ebenfalls ein grosses Problem für die Tiere sind Abfall und Metallteile (Nägel, Schrauben, Heringe, Deckel von Getränkeflaschen etc.) die auf dem Lagerplatz oder im Boden zurückgelassen werden. Wir Pfadi wollen Sorge tragen zur Natur und allem Leben. Ich hoffe doch sehr, dass alle Lagerteilnehmenden sich auch im mova an diesen Grundsatz aus dem Pfadigesetz halten.

Danke Aqua für deine Ausführungen, Bodenschutz ist wirklich ein dringendes Thema für jedes Lager. Was geschieht nach dem Lager?

Trotz unserer Schutzmassnahmen werden nach unserem Lager braune Flächen zurückbleiben. Diese werden mit einer speziellen Grassamenmischung angesät damit Gras und nicht ungewünschtes Unkraut wächst. Dank der Wiederansaat/Rekultivierung sind die Wiesenflächen bis voraussichtlich Ende Herbst 2022 wieder grün.