Über die Taufe in der Westschweiz

Héron, Fennec, Mulot oder Panda – was versteckt sich hinter diesen Pfadinamen? Das Geheimnis der Taufzeremonie wird von den Verantwortlichen in der Romandie gut gehütet. Dennoch kann man sich mit den Ähnlichkeiten und Unterschieden in der Form, der Relevanz oder dem Zeitpunkt der Verleihung des Pfadinamens beschäftigen. Einige Gruppen aus der Romandie waren einverstanden, einige Fragen zu beantworten. Hier ist eine Zusammenfassung ihrer Antworten.

Die Westschweizer Gruppen sind sich in diesem Punkt einig: „Seinen Pfadiname zu erhalten, ist der wichtigste Moment im Pfadfinderleben.“. Es ist eine Ehre, eine unvergessliche Erinnerung, es ist der Moment, in dem man sich wirklich als Teil der Gruppe fühlt, fast eine zweite Identität… Seinen Pfadinamen zu erhalten, umfasst all diese Gefühle und sicherlich noch viele andere. 

Alle befragten Gruppen geben Tiernamen, dem manchmal ein Adjektiv hinzugefügt wird. „In meiner Gruppe wird der Pfadiname bei den Pfadis verliehen und bei den Leitern das Adjektiv hinzugefügt. Auf diese Weise können wir die Entwicklung der Person wiedergeben“ so Maki von der jurassischen Abteilung Roc-Saint-Georges. Bei den Fribourgern, in die Abteilung von Grolley, werden Tier und Adjektiv zu einer verkürzten Form verdichtet. So kommt es zu Perseko für “Koala Persévérant” (ausdauernder Koala) oder Metive für “Mésange Attentive” (aufmerksame Meise). Und diese Tradition des Tiernamens besteht schon seit langem. 

Ein Punkt unterscheidet sich jedoch bei fast allen Abteilungen: der Zeitpunkt der Taufe. Für einige ist es während des zweiten Pfadilagers, für andere während des dritten und manchmal erst beim Übergang in die Leiterstufe. Es gibt wie bei den Deutschschweizer Gruppen keine genauen Regeln zu diesem Punkt. 

Eines ist für alle Verantwortlichen klar: Die Auswahl und die anschliessende Vergabe eines Pfadinamen ist eine grosse Verantwortung. Die Jurassierin Redunka erklärt: „Man muss die Persönlichkeit des Pfadinamenträgers oder der Pfadinamenträgerin gut kennen und ergründen, aber es erlaubt einem auch, auf bestimmte Teilnehmende aufmerksamer zu sein und sie besser kennenzulernen”.

Fennec Explosif fügt zu „In meiner Abteilung (Villars-sur-Glâne) gibt es eine Vorschlagsbox, in welche die Freunde Ideen einwerfen können, immer mit einer Erklärung. Man muss auch darauf achten, dass man die Person nicht verletzt und dass es nicht abwertend gemeint ist“, ergänzen andere Leitende. 

Abschliessend lässt sich sagen, dass die Taufe bei den Abteilungen welche interviewt wurden trotz einiger kleiner Unterschiede alle eine gemeinsame Basis besitzen, nämlich die des Tieres. Die Leiter sind sich einig, dass Pfadinamen wichtig sind, dass sie mit Sorgfalt und Einfühlungsvermögen ausgewählt werden müssen, damit sie Teil des Pfadfinderlebens werden. Und natürlich bleibt die Zeremonie streng geheim, manchmal nur vor denen, die noch nicht getauft sind und manchmal vor allen. Daher werden hier keine weiteren Details dazu verraten.