PTA Special – Radio Sonar

Auch die PTA, Pfadi Trotz Allem, ist im mova anwesend. Ihr Tagesablauf ist auch ganz ähnlich wie der von allen anderen, aber doch ein bisschen anders. Wenn du wissen möchtest, wie genau ein Tag mit den PTA-Einheiten aussieht oder was sie am mova besonders toll finden, dann kannst du hier mehr dazu lesen. 

Das Sonar-Team wollte der PTA-Stufe mal auf den Grund gehen und hat sich einige Leitende, Teilnehmende und auch mova-Verantwortliche geschnappt und während ihrem Alltag begleitet, um diesen ein paar Fragen zu stellen. Elio von der PTA Tannenberg erzählt, dass ihm am mova am besten gefällt, dass er andere Pfadis treffen und mit ihnen spielen kann, aber auch gerne spricht, denn er versteht auch die anderen Sprachen. Zwack hat während den Ämtli eine solche Freude am Mikrophon, dass er gar nicht mehr beim Abwasch helfen will. Doch was sind denn nun die Unterschiede zwischen einer PTA-Abteilung und einer Nicht-PTA-Abteilung? Gemäss Bräzzeli der PTA Bern gibt es nicht viele Unterschiede. Man muss für die Alltagstätigkeiten etwas mehr Zeit einrechnen und der Anteil an Leitenden ist höher im Vergleich zu den anderen Stufen. 

Da die PTA kaum je J+S-Lager macht, müssen sie auch keine Vorgaben bezüglich J+S-Programm erfüllen. Entsprechend gehen sie den Tag insbesondere in einem BuLa etwas entspannter, aber vor allem auch erkundungsfreudiger an. Sie halten sich eher beim BuLavard auf und nehmen an Walk-In-Aktivitäten teil oder nutzen das Angebot der vom mova geplanten PTA-Blöcken. Und nach dem Mittagessen darf die Siesta natürlich nicht fehlen! 

Auf dem BuLavard wird aber auch wieder ersichtlich, dass nicht alle Pfadis wissen, wie sie mit PTA-Teilnehmenden umgehen sollen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: wie mit allen anderen oder sonst soll man fragen. Denn lieber beantworten die PTA’s Fragen oder helfen, als dass man sie ignoriert oder davonläuft. Schliesslich mag das niemand und PTA-Teilnehmende sind meist gar nicht gross anders als die Pfaditeilnehmenden, nur halt eben mit dem T und A nach dem P in PTA. Was halten die Teilnehmenden eigentlich vom Namen PTA? Mit dieser Frage wird ein scheinbar heiss diskutiertes Thema angesprochen, denn die PTA Bern stört sich laut Bräzzeli am Begriff “Trotz”. Da aber der bürokratische Aufwand zur Namensändern sehr aufwändig ist und die Leitenden diese Zeit lieber mit den Teilnehmenden verbringen möchten, sind sie auf der Suche nach einer Alternative für die drei Buchstaben P, T und A. Ideen dürfen gerne zur Weiterleitung beim Radio gemeldet werden. 

Was vielleicht einigen, aber sicherlich nicht allen, aufgefallen ist: bei der Eröffnungsfeier wurde immer wieder jede anwesende Stufe erwähnt und zum Jubeln aufgefordert, doch die PTA wurde jedes Mal vergessen. Liegt das vielleicht daran, dass die PTA gar keine eigene Stufe ist? Schliesslich sind sie eher parallel zu den sonstigen Stufen, wenn man das Alter bedenkt, was ja für die Zugehörigkeit zu einer Stufe ausschlaggebend ist. Doch, die PTA ist definitiv eine eigene Stufe und soll an den weiteren Zeremonien auf jeden Fall auch zum Jubeln aufgefordert werden. Es gibt, je nach Region, auch ganze PTA-Abteilungen, nicht nur Stufen. Das Bewusstsein für diese Eigenständigkeit ist insofern wichtig, als dass damit hoffentlich auch die Gründung von mehr PTA-Stufen gefördert wird. 

In Neuenburg hat das schon gewirkt, denn dort wurde auf kantonaler Ebene letzten August eine inklusive Gruppe mit dem Namen “La Nébuleuse”, was sich mit “Gruppe des Sternennebels” übersetzen lässt, darum ist auch ihr Foulard von Planeten und Sternen inspiriert. Der Name wurde gewählt, weil jedes Mitglied der Gruppe einen einzigartigen Stern mit Stärken und Besonderheiten darstellt und sie gemeinsam eine Einheit bilden. Nun, wer sind diese einzigartigen Sterne? Jede Person, die mitmachen möchte, die “groupe de la nebouleuse” schliesst niemanden aus, ganz im Gegensatz zur ehemaligen Abteilung von Belette, der Gründerin der inklusiven Pfadigruppe, denn dort musste sie doch schon Kinder abweisen, da ihnen schlicht die Kapazität für diese intensive Art der Betreuung fehlte. Die Kapazität ist auch heute noch schwierig, daher wurde die Gruppe auf kantonaler Ebene gegründet, so haben sie die Möglichkeit die ehemaligen Leitenden des gesamten Kantons anzuwerben. Ehemalige deswegen, weil das Leiten in dieser Gruppe sehr viel Zeit und Energie braucht, welche neben einem sonstigen Pfadipensum kaum zu bewältigen sind. Und was sie an ihren Aktivitäten machen? Egal, Hauptsache es macht allen Spass und alle können teilhaben. Entsprechend ist für die Leitung das Adaptieren von Aktivitäten an ihre Mitglieder das Alltägliche. So ist es beispielweise bei einer Fahrradaktivität so, dass einige ihre Spezialräder dabeihaben, andere sind auf ein Tandem angewiesen oder kommen mit ihrem herkömmlichen Fahrrad.  

Die Gruppe plant im November ihr erstes Lager zu machen und haben als Ziel, ab dem 1. Januar 2023 eine offizielle Pfadigruppe zu sein. Momentan besteht sie aus etwa 15 Teilnehmenden und 10 Leitpersonen. Dennoch sind sie weiterhin auf der Suche nach weiteren Leitpersonen: das Team ist aufgrund der Herkunft aus dem gesamten Kanton sehr vielseitig und verfügt über einen breiten Erfahrungsschatz, es soll aber nicht wieder vorkommen, dass sie Teilnehmende aufgrund fehlender Kapazität abweisen müssen. Jede:r darf sich jederzeit melden, um mitzumachen oder mal zu schnuppern! 

Nun, neben der neuen Gruppe, welche hier im mova befragt wurde, wollen wir natürlich auch noch auf die PTA im mova eingehen, insbesondere auf die Planung. Schon auf dem Weg ins mova gab es die ersten Hindernisse: die Reise mit dem Bus verlief nicht barrierefrei, berichtet Coccinelle. Doch ansonsten scheinen Lembas und Tux, die beiden Teilbereichsleitenden der PTA, viel bedacht zu haben. Die beiden sind der Meinung, dass die PTA-Einheiten grundsätzlich sehr selbstständig sind, was sie jedoch unbedingt stellen müssen, sind Rückzugsmöglichkeiten, denn für einige Mitglieder der PTA können die vielen Eindrücke zu überwältigend sein. Was sie auch vorbereitet haben, sind buchbare Programmblöcke, speziell auf PTA-Einheiten angepasst. Sie haben beispielsweise einen Block zu Ritualen und Mutproben geplant, genauso bieten sie einen Block zur Pfaditechnik PTA-gerecht an.  

Das Sonar-Team konnte die PTA Bischofstein und die PTA Liestal auf einen Ausflug ins Schwimmbad in Brig begleiten. Hulk, ein Leiter in der PTA Bischofstein, erzählt von den notwenidigen Vorbereitungen: wie bei allen Pfadiaktivitäten beginnen die Vorbereitungen bereits am Vorabend mit dem Rucksack-Packen. Bereits um 05:30 Uhr waren die Leitenden wach um die ersten Teilnehmenden zu mobilisieren und das Erreichen des Zuges sicherzustellen. Auf dem Weg dorthin herrscht Freude, denn es wird ein barrierefreier Niederflurzug eingesetzt und es gibt Frühstück im Zug. Unterwegs hat das Sonar-Team Zeit um einige der Leitenden zu interviewen. 

Mit Hulk ist auch Elmex mit seiner PTA-Gruppe dabei, die PTA-Liestal, ebenfalls aus der Region Basel, weshalb sie auch zusammen unterwegs sind. Elmex erklärt, dass die PTA im Gegensatz zur Pfadi einen eher kreativen statt sportlichen Schwerpunkt hat, ebenso wird alles an die Stärken und Schwächen angepasst. Nicht nur das Programm, auch die Leitpersonenanzahl muss angepasst werden. Felidea, Leiterin in der PTA Bischofstein, erzählt, dass sie aktuell eher eine 1:1 Betreuung haben. Im Moment ist dies nicht nötig, sondern nur wenn sie Teilnehmende mit Orientierungsproblemen haben, die verloren gehen könnten. 

Bei der Ankunft im Schwimmbad steht endlich fest, dass alle auf die Rutschbahn dürfen. Jedoch muss noch geschaut werden, wer wie gut schwimmen kann, um das sonstige Aufhalten im Wasser zu planen, das geht jedoch nur vor Ort.  

Bei der Rückkehr auf dem Lagerplatz ist klar: Der Ausflug ist ein voller Erfolg, alle hatten viel Spass und das Leitungsteam ist ebenfalls zufrieden mit der Aktivität und mit dem Transport und Koala, ein Teilnehmer der PTA Bischofstein, ist trotz Sonnenbrand superglücklich über den fantastischen Tag. 

Zusammengefasst wird aus dem Ausflug und den Gesprächen klar, dass die PTA-Einheiten ein ziemlich ähnliches Programm haben, wie alle anderen Einheiten, die Leitenden müssen vielleicht einfach etwas mehr Geduld und Zeit mitbringen, was sie beides haben. Die Teilnehmenden freuen sich im mova besonders über das abwechslungsreiche Programm, die tollen Ausflüge und während dem Ausflug über die Anwesenheit vom Sonar-Team. 

Den Schwimmbadausflug findet ihr zum Nachhören hier: https://www.mova.ch/radio