Fünf Fragen an Salto – Einheitsleiter Ausland­schweizer*innen

Im mova ist auch eine Gruppe von Auslandschweizer*innen anwesend. Die 23 Kinder und Jugendlichen wohnen in Kanada, Hong-Kong, Dubai, Italien, Schottland und vielen anderen Ländern. Sie haben aber einen Bezug zur Schweiz, zum Beispiel durch einen Schweizer Elternteil. Dank der Stiftung für junge Auslandschweizer können sie das mova besuchen. Eine einmalige Erfahrung – sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Leitenden.

Wir haben uns mit Salto (31), dem Leiter der Einheit, unterhalten. Salto kommt ursprünglich von der Pfadi Vennes ZH und hat in seinem langen Pfadileben über 50 Lager geleitet. Im „normalen“ Leben ist er Primarlehrer und Heilpädagoge.

Salto, eure Kinder und Jugendlichen haben unterschiedlichste Muttersprachen. Wie verständigt Ihr euch?

Wir kommunizieren grundsätzlich zweisprachig, in Englisch und Französisch. Manches übersetzen wir auch auf Spanisch. Zum Glück ist unser Leitungsteam mehrsprachig. Untereinander sprechen die Teilnehmenden meist Englisch – oder sie verständigen sich mit Händen und Füssen.

Was würdest Du als grösste Herausforderung bei deiner Aufgabe bezeichnen?

Gewisse Dinge sind in einem grossen Lager wie dem mova nicht so einfach zum Organisieren. Sodann ist das Übernachten im Zelt für viele unserer Teilnehmenden neu. Wir mussten ihnen daher näherbringen, dass das Zelt nun für zwei Wochen ihr zuhause ist. Dazu gehört beispielsweise auch, dass man das Zelt nicht mit Wanderschuhen betritt. Bereits nach zweit Tagen haben sich aber alle daran gewöhnt. Einem Teilnehmer gefällt das Übernachten im Zelt so gut, dass er klaglos vier Tage ohne Mätteli geschlafen hat, weil er seins verloren hat.

Was hat dich bei deinen Teilnehmenden am meisten überrascht?

Dass sie alles essen! Man merkt, dass unsere Teilnehmenden viele Kulturen gewohnt sind. Dadurch sind sie sehr offen und anpassungsfähig, auch gegenüber allem, was auf den Tisch kommt – es gibt keinerlei Sonderwünsche. Bei 30 Grad in der Sonne haben sich unsere Pfadis auf das Fondue gestürzt. Auch Polenta wird anstandslos gegessen – das ist ja sonst bei vielen Kindern nicht so beliebt.

Die Kinder und Jugendlichen sind in den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zuhause. Was unterscheidet sie voneinander und von den Schweizer Pfadis?

Zu den Pfaditraditionen haben unsere Teilnehmenden sehr unterschiedliche Beziehungen. Beispielsweise sagt das Foulard einigen gar nichts, während es für andere schon fast eine spirituelle Bedeutung hat. Auch beim Pfadigruss und der Uniform gibt es Unterschiede. Wir haben zum Beispiel Teilnehmende, welche keinen Pfadigruss machen, wenn sie ihr Pfadihemd nicht tragen. Das würde für sie nicht passen.

Und was verbindet die Teilnehmenden?

Die Musik! Der Quartier-Singsong war ein unglaubliches Erlebnis für alle. Weiter ist da auch die grosse Freude an der Freiheit, sich in diesem riesigen Pfadilager frei bewegen und mit anderen Teilnehmenden Kontakt aufnehmen zu können. Dies ohne ständige Überwachung oder Befürchtung, dass etwas wegkommt.