Wusstet ihr, dass im Wallis die höchste Bergspitze, Dufourspitze, liegt, aber die nur bedingt zählt, da ein grosser Teil in Italien liegt? Praktischerweise ist aber auch der Dom im Wallis. Dieser ist der höchste Berg der Alpen, welcher ganz in der Schweiz liegt. Zudem liegen mehr als die Hälfte aller Viertausender der Alpen im Wallis. Beeindruckend, wie das Wallis von 4634 bis 371 m. ü. M reicht. Es gibt also beträchtliche Höhenmeter zurückzulegen. Auch interessant war für uns, dass das Wallis einer der letzten Kantone war, welcher der Schweiz beitrat, nämlich erst im 19. Jahrhundert. Dies ist unter anderem der späten Vereinigung des Wallis geschuldet ist. Wir haben aber auch festgestellt, dass die letzten Kantone mehrheitlich alle die waren, die nicht Deutsch als Hauptsprache haben. Im Wallis wird auch mehrheitlich Französisch gesprochen, etwa zwei Drittel sprechen Französisch, ein Viertel Deutsch und der Rest sonstige Sprachen. Auch in der Hauptstadt Sitten oder eben Sion wird Französisch gesprochen. Das Wallis ist mit 348’503 Einwohnenden der neuntgrösste Kanton der Schweiz, wenn man nur die Menschen zählt. Von der Fläche her ist das Wallis der drittgrösste Kanton. Ganz wichtig ist natürlich auch die Rhone, welche neben unserem Lagerplatz durchfliesst. Mit über 800 km Länge, entspringend im Rhonegletscher, den Genfersee durchquerend und endend im Mittelmeer in Südfrankreich ist die Rhone ein ziemlich mittelmässiger Fluss Europas, nicht besonders lang, nicht besonders viel Wasser, halt eben mittelmässig. Für uns ist die Rhone nun aber natürlich nicht nur mittelmässig, sondern wahnsinnig übermässig, denn dank der Rhone haben wir einen genug grossen Platz für das BuLa 22 gefunden und können nun das mova hier geniessen!
Doch das Wallis ist für viele Dinge in der Schweiz bekannt, nicht nur für das mova. Starten wir mit dem Essen und Trinken: kaum irgendwo in der Schweiz kann man Aprikosen in grossen Lebensmittelläden kaufen, die nicht aus dem Wallis stammen. Genauso kann man fast überall Weine aus dem Wallis kaufen. Weshalb? Weil das Wallis enorm viel Sonne hat, je nach Ort sogar über 2000 Sonnenstunde pro Jahr! So kann das Obst wunderbar gedeihen. Und wenn wir schon beim Gedeihen sind: auch Tiere gedeihen hier prächtig! Am bekanntesten dürfte wohl der Bernhardiner sein, den kennt wohl jedes Kind. Denn Barry der Bernhardiner hat 40 in einer Lawine verschütteten Personen das Leben gerettet. Zwischenzeitlich ist er durch die Zucht jedoch zu gross und schwer und nicht mehr als Rettungstier geeignet, ist aber dennoch seit 1884 der Nationalhund der Schweiz. Weiter bekannt sind auch das Schwarznasenschaf mit seiner schwarzen Nase und die Ringkuh, beide sind genau wie der Bernhardiner an das extreme Wetter und das Gelände angepasst. Fun fact: mit den Ringkühen werden heute noch Kämpfe durchgeführt, ursprünglich weil die Herde so funktionierte, dass eine Kuh beim Aufstieg auf die Alp die Führung übernahm und sich beweisen musste, um schliesslich im Herbst als Königin wieder abzusteigen. Das Highlight ist das Finale im Mai in Aproz – woher wir wohl alle das Wasser kennen. Und natürlich auch ein Highlight: das Wallisertiitsch! Leute aus der Deutschschweiz verstehen sich mehrheitlich, natürlich hat jede Region ihre besonderen Wörter, sei dies für den Brotanschnitt der Mürggu oder das Ahhäuli. Doch beim Wallisertiitsch müssen wir wohl alle ein bisschen genauer hinhören. Doch wieso ist das so? Das Wallistertiitsch ist ein sehr alter Dialekt oder eigentlich Sprache, älter als die meisten Schweizer Dialekte. Die Sprache ist, wie sie im Mittelalter war. Lediglich im Norden Deutschlands findet man teilweise noch ähnliche Strukturen, häufig sind diese aber auch schon ausgestorben. Und weil das Wallis so lange kein Radio oder Fernsehsender aus dem Tal erhielt, blieb die Sprache auch so lange erhalten. Sie nehmen natürlich neue Begriffe auf, beispielsweise gibt es mit Sicherheit keinen speziellen Begriff für “Internet”. Trotzdem könnte man das Wallisertiitsch als fünfte Landessprache bezeichnen, auch wenn der Anspruch bisher nie erhoben wurde. Und selbstverständlich ist das Wallis auch für seine Schneesicherheit bekannt, denn wie bereits erwähnt liegen im Wallis über 40 Viertausender, was hoch und entsprechend auch kälter ist. Doch von der Kälte wollen wir aktuell nicht so viel wissen, denn für ein erfolgreiches BuLa brauchen wir keinen Schnee.