Ein Kaffee mit Sero, Dachs, Hérisson und Rajko

Hoch oben in der Lagerleitungszentrale in Münster treffen ich auf den Stab und die Führungsunterstützung. Bei einem gemeinsamen Kaffee kommen wir ins Plaudern und sie erzählen von ihren Aufgaben.  

Rajko

Viele Leute wissen gar nicht, dass es uns gibt, wir machen einen Hintergrundjob, von dem man nicht mitbekommt, dass es ihn gibt. Wenn alles so läuft, wie es soll, dann erfährt man nicht, dass es uns gibt. Selbst wenn etwas passiert, kriegt man nicht primär mit, dass es uns gibt. Die Führung an der Front übernehmen andere, z.B. die Einsatzleitung, die Bereichsleiter Operationen, die Sanität. Wir halten ihnen den Rücken frei und denken weiter, also überlegen, was als nächstes passieren könnte. In welche Richtung geht ein Ereignis, wie entwickelt es sich. 

Hérisson

Als Beispiel können wir die 1. Augustfeier nehmen. Es ist ein grosser Anlass, alle Teilnehmenden und ein Teil der lokalen Bevölkerung versammeln sich. Unsere Aufgabe als Stab ist es zu klären, welches die besten Voraussetzungen sind, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, dass der Anlass sicher über die Bühne geht. Es gibt sehr schnell einen hohen Koordinationsbedarf, das betrifft einerseits das Ressort SanSi im mova, andererseits aber auch die Partnerorganisationen ausserhalb, d.h. Zivilschutz, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, etc. Zu den Letzten Vorbereitungen der Feier gehörte eine Vorbereitungssitzung und eine Begehung sämtlicher wichtiger Punkte (z.B. Notausgänge und Wege etc.). Am Abend des 1. Augustes wird ab 1800 Uhr von diesem Raum, dem Führungsraum des SanSi-Kernstabes aus die Sicherheitsorganisation der Feier geführt. In enger Koordination mit der Ressortleitung und der Front, wo genau geschaut wird, wie die Lage vor Ort aussieht. Die Leute auf dem Gelände sehen diese Arbeit nicht. Es wird hoffentlich alles gut ablaufen, das gestaffelte Ankommen und Verlassen des Platzes und die Notausgänge. Diese Grossanlässe sind eine unserer Aufgaben, eine andere sind grössere Ereignisse wie Unwetter etc. Auch hier kommt es schnell zu Koordinationsarbeiten von unserer Seite her.  

Sero und Rajko

Wir von der Führungsunterstützung sorgen dafür, dass die Stäbe und ihre Angehörigen die erforderlichen Arbeiten leisten können, indem wir sie mit Büromaterial, mit schreiben von Protokollen, mit Führen von Pendenzenlisten und vielen weiteren Dienstleistungen unterstützen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Stäbe und die Teams im Notfall rund um die Uhr Arbeiten zugunsten der Sicherheit im mova leisten können. 

Dachs

Wir haben den SanSi-Kernstab und wir haben den mova-Krisenstab. Was sind diese Stäbe überhaupt? Stäbe sind Teams, die als Thinktank funktionieren und dann zusammenkommen, wenn es rasch grosse Lösungen braucht im Zusammenhang mit Notfall- und Krisenmanagement. Das ist genau dann der Fall, wenn auf dem Lagerplatz etwas passiert, dass ausserhalb der Planung ist, z.B. ein grosser, schwerer Sturm, der viele Sachen kaputt macht oder eine schwere Erkrankung, die ganz viele Leute betrifft, ein grosser Brand oder ein schwerer krimineller Fall oder ein Unfall. In einem solchen Stab sollen dann alle wichtigen und nötigen Leute sein, um Lösungen zu entwickeln, wie man mit einem solchen Ereignis als Lager umgeht, also wie die CoLL und die Ressortleiter*innen handeln. Man muss kommunizieren, man muss die Betroffenen betreuen, man muss den Schaden, der entstanden ist versuchen zu beheben, damit das Lager wieder weitergehen kann. Man muss helfen, wo Hilfe nötig ist, wie etwa mit den Wolldecken nach dem grossen Gewitter. 

Der Stab heckt sich das aus und beurteilt es vernetzt, und spielt es der Lagerleitung zu was gemacht werden muss. Es klingt immer sehr theoretisch, aber diese Tafeln mit den Funktionen, die Karten und Zeichnungen helfen uns. Wir haben immer eine Traktandenliste, denn wir versuchen systematisch Ideen zu entwickeln, wie man sehr komplexe Probleme lösen kann. Alle Ereignisse sind anders, wir haben aber immer das gleiche Schema, dass allen Beteiligten auch Sicherheit gibt, auch jenen, die sich noch weniger mit Arbeiten im Stab auskennen.  

Unser Schema geht nach den Fragen: Die Lage: Was ist passiert? Was erwarten wir, was passiert in nächster Zukunft bezüglich der Sachen, die die Sicherheit oder das Funktionieren des Lagers betreffen. Es kommt schlechtes Wetter, wir haben ganz viele Diebstähle von Verkehrsschildern o.ä. Wenn wir solche Dinge feststellen, dann sind das für uns Problemstellungen. Diese haben ganz verschiedenen Facetten. Wir finden gemeinsam Lösungen um die Probleme zu beseitigen. 

Wir lösen die Probleme nicht selbst, wir geben nur die Ideen. Wir machen Pläne, wie man es lösen kann, damit die Operationen, Sanität, Logistik, Feuerwehr, etc. Lösungen haben.  Es ist wichtig, dass wir sehr systematisch vorgehen, so dass nichts vergessen geht. Das mova ist so komplex, dass man egal an welcher Schraube man dreht, die Folgen absehen kann. 

Wenn Ereignisse grösser werden und die Strukturen des mova nicht mehr genügen, dann kommen die kantonalen Organisationen (Feuerwehr, Polizei, etc.) dazu. Daneben kommen dann auch die Führungsstäbe das Kanton Wallis und der Region Goms dazu. Wenn wir beispielsweise ein Unwetter mit einem Schlammniedergang hätten, hätte auch die einheimische Bevölkerung ein Problem und wir wären zusammengesessen um Lösungen zu finden. Wir sind ein Bindeglied, wir haben viel Erfahrung mit Grossanlässen und es ist ein Musterbeispiel wie es hier reibungslos in der Zusammenarbeit funktioniert.  

Für das mova war es wichtig, dass wir den ganzen Sicherheitsbereich professionell abdecken können. Dabei wollen wir die bestehenden Sicherheitsorganisationen des Goms nicht vollständig in Anspruch nehmen. Dagegen wollen wir mit eigene Leistungen unsere Ansprüche erfüllen und gewährleisten, dass die hiesigen Partnerorganisationen weiterhin für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Bei grösseren Ereignissen funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. Es ist wichtig, dass das mova die Grundversorgung gewährleisten kann und nicht die bestehenden Mittel über die Gebühr strapaziert. Das Bula ist von der Einwohnerzahl ähnlich gross wie Sion.  Damit müssen ähnliche Leistungen im Bereich des Gesundheitswesens des Brandschutzes und der allgemeinen Sicherheit erbracht werden. 

Zuständigkeiten

Sero: Teilbereichsleiterin Führungsunterstützung, Personelles und Administration 

Hérisson/Dachs: Stabschefs SanSi 

Rajko: Bereichsleiter Führungsunterstützung, Personelles, Administration, Kommunikation und Badgewesen